Im ersten Buch Mose lesen wir von einem Mann namens Josef. Josefs Brüder waren sehr eifersüchtig auf ihn und wollten ihn töten. „Als sie ihn nun von ferne sahen, ehe er in ihre Nähe kam, beschlossen sie, ihn heimlich umzubringen. Und sie sprachen zueinander: Seht, da kommt der Träumer daher! Und nun kommt und laßt uns ihn töten und in eine Zisterne werfen und sagen, ein böses Tier habe ihn gefressen; dann wollen wir sehen, was aus seinen Träumen wird!" (1. Mose 37:18-20 ) Die Brüder verkauften Josef schließlich an Sklavenhändler, die auf der Durchreise waren und ins Ausland weiterzogen. Er wurde dort schlecht behandelt und fälschlich beschuldigt. „Und der Herr Josephs nahm ihn und warf ihn ins Gefängnis, dorthin, wo die Gefangenen des Königs gefangen lagen; so war er dort im Gefängnis.“ (1. Mose 39:20)
Im Gefängnis half Josef einem anderen Häftling, indem er ihm die Deutung seines Traums von Gott überbrachte und ihm versicherte, dass er seinen Platz im Dienst des Königs wieder einnehmen würde. Im Gegenzug bat Josef den Gefangenen, ihn nicht zu vergessen. „Solltest du dann etwa an mich denken, wenn es dir gut geht, so erweise mir Barmherzigkeit und erwähne mich bei dem Pharao, und bringe mich aus diesem Haus heraus! Denn ich bin aus dem Land der Hebräer geraubt worden und habe auch hier gar nichts getan, weswegen man mich einsperren müßte!" (1. Mose 40:14-15) "Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn."(1. Mose 40:23)
Was wäre dir an Josefs Stelle durch den Kopf gegangen? Von der Familie verraten, fälschlich beschuldigt, zu Unrecht eingesperrt, jahrelang vergessen. Und doch hat Josef ihnen allen von Herzen vergeben.
Achte auf einige Gegensätze zwischen Josef und seinen Brüdern. Seine Brüder stießen Josef weg, aber Josef nahm sie bei sich auf (1. Mose 45:4). Die Brüder behandelten Josef hart; er behandelte sie liebevoll. Sie stießen Josef in eine Grube hinab, er aber zog sie aus dem Land des Hungers hinauf an den Ort des Überflusses (1. Mose 46). Sie zogen Josef seinen Mantel aus, aber "er gab jedem von ihnen neue Kleider" (1. Mose 45:22). Sie wollten Josef töten, aber er rettete ihnen das Leben (1. Mose 50:20).
Joseph wurde schließlich zur rechten Hand des Pharaos erhoben. Bis zum Schluss war er gut zu seinen Brüdern, obwohl sie ihm Böses angetan hatten. Der Grund, warum Josef vergeben konnte, ist, dass er Gottes Plan in allen Ereignissen verstand, auch in der Sünde seiner Brüder gegen ihn. "Ihr gedachtet mir zwar Böses zu tun; aber Gott gedachte es gut zu machen, um es so hinauszuführen, wie es jetzt zutage liegt, um ein zahlreiches Volk am Leben zu erhalten. So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen! Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen." (1. Mose 50:20-21)
Die Lebensgeschichte Josefs zeigt dir das Evangelium von Jesus Christus. In Josephs Leben sehen wir einen, der von seinem Vater geliebt, aber von seinen Brüdern gehasst wurde, der für Silberstücke in die Hände von Heiden verkauft, schlecht behandelt, fälschlich beschuldigt, ungerecht bestraft und zwischen zwei Verbrecher gestellt wurde. Dann wurde er aus der Grube herausgeholt und zur Rechten des Pharaos erhoben, wo er zum Herrn und Retter aller wurde, die zu ihm kamen.
Freue dich, dass Jesus größer ist als Josef. Jesus vergibt dir jedes Vergehen, er liebt dich und sorgt für dich, er sorgt für deine Bedürfnisse, aber er gibt dir auch seinen Geist, der es dir ermöglicht, anderen zu vergeben, deine Feinde zu lieben und diejenigen zu segnen, die dich verfluchen.