„Denn wir alle verfehlen uns vielfach; .." Jakobus 3:2
„Denn der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf,..." Sprüche 24:16
Fast wöchentlich scheinen wir Geschichten von Pastoren, Lehrern und Führungskräften zu hören, die wegen moralischer Fehler zurücktreten oder von ihren Ämtern entbunden werden. Wir mögen dann versucht sein, den Kopf zu schütteln und unsere Enttäuschung auszurufen. Aber mal ehrlich, auch wir sind nicht vor Straucheln und Stürzen gefeit.
Die Welt, der Teufel und unser eigenes Fleisch verschwören sich, um uns zu zermürben, abzulenken, auszubremsen und in die Falle zu locken. Wir werden müde und deprimiert, verlieren Jesus aus den Augen und fangen an, auf unserem Weg zu stolpern. Zeitweilige Dinge wie Arbeit, Sorgen und Sehnsüchte lenken uns ab. Wir wenden unsere Augen von Jesus ab, und schon geht es bergab. Das geschieht schneller, als uns lieb ist, und viel öfter, als wir zugeben wollen.
Einige von uns fallen und verharren in dem Zustand ohne zu versuchen da herauszukommen. Wir sind verzweifelt und denken dummerweise, dass wir, wenn wir schon gefallen sind, genauso gut aufhören könnten zu laufen. Was als Sturz begann, wird zu einem Vorstoß ins feindliche Territorium. Dort laufen wir Gefahr, in seelische Gebundenheit zu geraten und dadurch uns selbst und den Menschen um uns herum Schaden zuzufügen.
Andere von uns verharmlosen oder verleugnen den Sturz. Wir tun so, als wäre alles in Ordnung mit uns. Wir leben unseren Glauben unaufrichtig und hoffen, dass uns niemand dabei erwischt. Wir stützen uns so lange wie möglich auf gute Werke und einen angemessenen äußeren Schein. Wir glauben fälschlicherweise, dass wir - wenn wir uns nur genug anstrengen - wieder auf die Beine kommen. Schnell werden wir feststellen, dass wir dazu gar nicht in der Lage sind.
Aber der Prophet Micha gibt uns die richtige Antwort darauf, wenn wir fallen, (7) Ich aber will nach dem HERRN ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. (8) Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Denn wenn ich auch gefallen bin, so stehe ich doch wieder auf; wenn ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der HERR mein Licht. (9) Den Zorn des HERRN will ich tragen — denn ich habe gegen ihn gesündigt —, bis er meine Sache hinausführt und mir Recht verschafft; er wird mich herausführen ans Licht; ich werde mit Lust seine Gerechtigkeit schauen. Micha 7:7-9
In Micha 7:7-8 spricht Jesus durch seinen Propheten Micha und nimmt seinen Tod am Kreuz vorweg. Am Kreuz war es, als ob er "gefallen" wäre, obwohl er der Einzige war, der das nie getan hat. Am Kreuz ist Jesus unter der Last unserer Sünde "gefallen". Er hing drei Stunden lang in der Finsternis unter dem Urteil Gottes und trug den Zorn Gottes über unsere Sünde. Dann ist er am dritten Tag auferstanden und ins Licht getreten, nachdem er von Gott, seinem Vater, gerechtfertigt worden war.
Als Micha selbst fiel, sagte er: "Ich aber will nach dem HERRN ausschauen" und "Ich werde mit Lust seine Gerechtigkeit schauen.", und so wie Jesus ist Micha "wieder aufgestanden" und ins Licht getreten.
Stürze sind unvermeidlich, und wir landen durch unsere Sünde in der Finsternis. Aber wenn wir auf Jesus am Kreuz schauen, sehen wir sowohl seine Verurteilung als auch unsere Rechtfertigung. Wir sehen, wie Jesus von den Toten auferstanden ist und vor dem Vater "für uns eintritt", und so stehen wir auf und wissen, dass wir nicht verurteilt werden.
Wenn du fällst, schaue auf Jesus und erkenne, dass er am Kreuz deine Sündenschuld bezahlt und den Zorn des Herrn für dich getragen hat. In der Tat hat Jesus den ganzen Zorn des Vaters auf sich genommen, so dass für dich nichts mehr übrig ist. Es gibt keine Verurteilung für dich, denn Jesus stand an deiner Stelle, und das Urteil wurde an ihm vollstreckt. Im Himmel legt Jesus seine Wunden dar und setzt sich für dich ein. Du bist durch das Werk Jesu von allen Sünden freigesprochen und vollkommen gerechtfertigt! Er hat dich erweckt und wird dich auch weiterhin erwecken, damit du im Geist wandelst.