Tag 20: Zorn

Einleitung

„Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund.“ (Kolosser‬ ‭3:8‬ ‭)
Die auslösenden Faktoren sind unterschiedlich, aber wir alle kennen den sündhaften Zorn. Länder führen alle Arten von Kriegen - Bürgerkriege, kalte Kriege, Handelskriege, Cyberkriege usw. - angeführt von wütenden Menschen, die nach mehr Macht, Geld oder Ressourcen gieren. Politische Parteien beschimpfen sich gegenseitig, ohne sich zu schämen. Arbeitnehmer drehen wegen vermeintlicher Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz durch und schlagen vor Wut um sich. Wut im Straßenverkehr über zu langsame, zu schnelle, rücksichtslose oder einfach unhöfliche Autofahrer ist weit verbreitet. Kinder bekommen Wutanfälle, Geschwister streiten sich, Eltern verlieren die Nerven, Freunde verraten sich.
Auch im Leib Christi kommt sündhafter Zorn häufig vor, und Streitereien über die Lehre und die Auslegung der Bibel sind an der Tagesordnung. Sogar Zorn auf Gott ist nichts Ungewöhnliches, wie im Fall von Jona, der wütend auf Gott war, weil Gott den Bewohnern von Ninive, den Feinden Israels, Barmherzigkeit erwies. Es ist in der Tat erstaunlich, wenn wir einen Tag erleben, ohne in einem gewissen Maß mit sündhaftem Zorn konfrontiert zu werden. Er ist leicht zu erkennen. Sündhafter Zorn ist im Fleisch verwurzelt. Er schützt und dient sich selbst. Er kommt angesichts von Unannehmlichkeiten, Peinlichkeiten und verletztem Stolz zum Vorschein. Sündhafter Zorn ist strafend und erniedrigend. Er trachtet nach Rache, ist ungeduldig, selbstgerecht und fordernd. Er kommt garstig, streitlustig, manchmal laut und immer zerstörerisch daher.
(19) "Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; (20) denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit!" Jakobus 1:19-20
Die Bibel macht deutlich, dass sündhafter Zorn keine gute Frucht bringt; er führt weder in unserem Leben noch im Leben anderer zu Rechtschaffenheit. Aber was können wir tun, wenn unser Zorn aufflammt und ausbricht? Gibt es eine Möglichkeit, über die Sünde und ihre Kränkung "wütend" zu sein, ohne mit unserer Reaktion am Anderen schuldig zu werden?
Die Welt schlägt u.a. vor, dass man seine Wut durch Sport, Schläge in ein Kissen oder einen Boxsack abreagieren kann. Weitere Tipps sind “bewusst atmen“ oder "Beruhigung durch Zählen". Sie raten dir, die Dinge herauszufinden, die dich wütend machen (die du fälschlicherweise als "Auslöser" bezeichnest), und einen Plan zu erstellen, wie du Herr über diese Dinge werden kannst, um deine Wut zu beherrschen. Auch wenn diese Empfehlungen den Anschein von Weisheit erwecken, und du dein Verhalten in der einen oder anderen Situation damit in Griff bekommst, haben sie letztlich nicht die Kraft, dein Herz zu verändern.
Aber durch das Kreuz Christi hat Gott einen Weg für uns geschaffen, "im Zorn nicht zu sündigen". (Epheser 4:26a). Wenn wir beleidigt wurden und spüren, wie der Zorn in uns aufsteigt, können wir mit Blick auf Jesus und sein Kreuz sehen, dass Gott uns durch das Kreuz gerächt hat. Richte deinen Blick auf das Kreuz Christi, sieh die Grausamkeit der Sünde und den Zorn Gottes, der auf Jesus ausgegossen wurde. Wenn du das verheerende Geschehen am Kreuz Christi betrachtest, dann begreife, dass keiner deiner Zornesausbrüche jemals die Gerechtigkeit hervorbringen wird, die durch das Kreuz Christi kommt. Stimme mit Gott überein, dass sein Zorn genug ist, und erlaube seinem Frieden, dein Herz und deinen Verstand zu überwältigen und zu beruhigen.
Auf Jesus Schauen