Tag 28: Konflikt

Einleitung

(1) "Woher kommen die Kämpfe und die Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht von den Lüsten, die in euren Gliedern streiten? (2) Ihr seid begehrlich und habt es nicht, ihr mordet und neidet und könnt es doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft, doch ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet". (Jakobus‬ ‭4:1-2‬)
Konflikte aller Art sind in unserem Leben allgegenwärtig. Mannigfaltige globale, zivile, politische und ökologische Meinungen begegnen uns täglich. In unseren Kommunen gibt es viel Differenzen über Bildung, Wachstum, Entwicklung und soziale Belange. In der Kirchengeschichte wird über Themen wie Taufe, Erlösung und Endzeittheologie gestritten. In unseren Häusern kommt es häufig zu Zwietracht zwischen Geschwistern, Eltern und Kindern, Ehepartnern oder Mitbewohnern. Konflikte sind unausweichlich. Streitgespräche mit uns selbst finden sogar in unseren eigenen Gedanken statt.
Wenn es zum Streit kommt, haben wir alle eine Standardposition. Einige von uns werden aggressiv. Sie stellen sich der Herausforderung und geben nicht nach. Sie streiten leidenschaftlich. Häufig gewinnen sie die Schlacht, verlieren aber den Krieg. Andere von uns versuchen Konflikte um jeden Preis zu vermeiden. Sie schweigen und unterdrücken ihre Gefühle. Sie würden lieber aufgeben und sich zurückziehen, als das mit dem Streit verbundene Unbehagen zu verlängern. Darüber hinaus gibt es Leute, die je nach Thema zwischen Aggression und Passivität schwanken.
Wir sind mit Konflikten sehr vertraut. Es fällt uns leicht sie von unserem Glauben an Jesus Christus zu trennen. Vielleicht denken wir: "Sicher, ich glaube an Jesus. Ich liebe Gottes erstaunliche Gnade, aber was hat das mit Politik, meinem nervigen Nachbarn oder meinem Kind zu tun, das mich in allem herausfordert?"
Die Wahrheit ist, dass alle Konflikte eine hervorragende Kulisse bilden, in der die Kraft des Evangeliums wirksam werden kann. Wir müssen auf Jesus schauen, insbesondere dann, wenn es zu einem Meinungsstreit kommt. Durch Jesus können wir wahren Frieden und Versöhnung erreichen.
Der Tod und die Auferstehung Jesu zu unserer Rettung vereinen die Gläubigen untereinander. Das vollendete Werk Jesu am Kreuz befähigt uns, demütig miteinander umzugehen. Es erinnert uns daran, dass wir alle als Sünder geboren wurden und der Erlösung bedürfen (Philipper 2:3-10). Wenn wir auf Jesus schauen, sobald ein Konflikt aufkommt, erhalten wir die ewige Perspektive. Diese brauchen wir, um einander in Liebe zu begegnen (1. Timotheus 1:5) und ein Licht in der Welt zu sein (Matthäus 5:14; Johannes 1:35).
Wenn wir uns dagegen auf Diskussionen einlassen und Christi Kreuz ignorieren (1. Korinther 1:18), verpassen wir die überströmende Gnade, die für uns und unsere Mitmenschen bestimmt ist (Römer 5:20). Auch wenn wir Konflikte nach unserem eigenem Gutdünken lösen, verleugnen wir die Kraft des Kreuzes und geben uns der Selbstzerstörung preis. (Sprüche 3:5-6; Galater 5:15).
(19) "Denn es gefiel Gott, in ihm alle Fülle wohnen zu lassen (20) und durch ihn alles mit sich selbst zu versöhnen, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes — durch ihn, sowohl was auf Erden als auch was im Himmel ist". (Kolosser 1:19-20)
In Kolosser 1:20 erfahren wir, dass das von Jesus Christus am Kreuz vergossene Blut den Frieden zwischen Gott und den Menschen gebracht hat. Jetzt müssen wir "fest und unerschütterlich im Glauben bleiben und an der Hoffnung des Evangeliums festhalten". Wenn das Kreuz Christi Frieden in den ewigen Konflikt zwischen Gott und uns bringen kann, dann dürfen wir darauf vertrauen, dass, es auch Frieden untereinander in den aktuellen Konflikten bringen wird.
(14) "Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, (15) indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, (16) und um die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte". (Epheser‬ ‭2:14-16‬)
Auf Jesus Schauen