Wir haben also festgestellt, dass wir als Christen keine Rache üben, aber was dann? Das Gegenteil sollen wir tun. Römer 12:20-21: „… wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, so gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
Eine schöne Illustration für die Überwindung des Bösen mit dem Guten sehen wir im Leben von Josef (1. Mose 37-50). In dieser Lektion werde ich eine kurze Zusammenfassung von Josefs Leben geben. Wir überlegen dann gemeinsam, wie wir die biblischen Prinzipien, die wir in seinem Leben dargestellt sehen, auf unser eigenes Leben anwenden können.
Josef war einer der zwölf Söhne Jakobs. Er wurde von seinem Vater sehr geliebt, aber von seinen Brüdern gehasst. Als junger Mann wurde Josef von seinem Vater ausgesandt, um nach seinen Brüdern zu sehen. Diese aber verschworen sich gegen ihn, als sie ihn kommen sahen. Sie planten ursprünglich seinen Tod, verkauften ihn aber stattdessen für Silberstücke und gaben ihn in die Hände der Ismaeliten. Josef wurde dann nach Ägypten gebracht und dort als Sklave verkauft, um im Haus des Potiphars zu arbeiten (1. Mose 37-38).
Während seiner Zeit in Potiphars Haus wurde Josef fälschlicherweise eines Verbrechens beschuldigt, das er nicht begangen hatte. Daraufhin warf man ihn ins Gefängnis, wo er viele Jahre blieb (1. Mose 39-40). Josef wurde eines Tages - nach einer Reihe von göttlich inspirierten Begebenheiten - aus dem Gefängnis geholt und zur rechten Hand des Pharaos erhoben.
Einige Jahre schon hatte Josef sein machtvolles Amt inne, als eine schwere Hungersnot über das Land zog. Die Not führte Josefs Brüder nach Ägypten, wo es Getreide zu kaufen gab. Seine Brüder erkannten Josef nicht, als sie vor ihm knieten und ihn baten, Nahrung für ihre Familien kaufen zu dürfen. Aber Josef erkannte seine Brüder (1. Mose 42-44).
In 1. Mose 45 lesen wir, wie Josef seine Identität offenlegte und auf seine Brüder reagierte, die sich so schwer an ihm versündigt hatten:
„Da sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Als sie nun näher kamen, sprach er zu ihnen: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt! Und nun bekümmert euch nicht und macht euch keine Vorwürfe darüber, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebensrettung hat mich Gott vor euch hergesandt! Denn dies ist das zweite Jahr, dass die Hungersnot im Land herrscht, und es werden noch fünf Jahre ohne Pflügen und Ernten sein. Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu sichern auf Erden, und um euch am Leben zu erhalten zu einer großen Errettung. Und nun, nicht ihr habt mich hierher gesandt, sondern Gott: Er hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten. Zieht nun schnell zu meinem Vater hinauf und sagt ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gesetzt; komm zu mir herab, zögere nicht! Und du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, deine Schafe und deine Rinder und alles, was dir gehört! Ich will dich dort mit Nahrung versorgen — denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot —, damit du nicht verarmst, du und dein Haus und alles, was dir gehört! … Und er küsste alle seine Brüder und umarmte sie unter Tränen, und danach redeten seine Brüder mit ihm. … Da machten es die Söhne Israels so; und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl des Pharao, auch gab er ihnen Verpflegung auf den Weg. Und er schenkte ihnen allen Festgewänder, jedem Einzelnen; Benjamin aber schenkte er 300 Silberlinge und fünf Festgewänder. Und seinem Vater sandte er Folgendes: zehn Esel, beladen mit dem Besten Ägyptens, und zehn Eselinnen, die Korn, Brot und Speise trugen für seinen Vater auf den Weg.“ (1. Mose 45:4-11; 1. Mose 45:15; 1. Mose 45:21-23)
Frage 5. Wie zeigte Josef in seiner Reaktion auf seine Brüder Gehorsam gegenüber der Anweisung in Römer 12:20-21?
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