Paulus beschrieb die Thessalonicher allen als gute Vorbilder, weil sie:
das Wort Gottes von Paulus und seinen Begleitern gehört hatten (als diese es ihnen "verkündigten"),
das Wort Gottes empfangen hatten - sie glaubten das Wort und nahmen Christus auf,
das Evangelium richtigerweise als Gottes Wort betrachteten, nicht als menschliche Wörter
und das mächtige Wirken des Wortes Gottes in ihrem Herzen und Leben erfahren hatten.
Ist dir aufgefallen, dass Gottes Wort "in euch, den Glaubenden, wirksam" ist? Das Wort, das hier mit "wirksam" übersetzt wurde, lautet "energeo" und bedeutet, dass man Antrieb oder Kraft bekommt. Diese mächtige, in uns wirksame Energiequelle ist es, die wir im Kampf gegen unser eigenes Fleisch brauchen!
Vergleichen wir mal 1. Thessalonicher 2:13 mit Epheser 2:2 (EÜ): "Ihr wart einst darin gefangen, wie es der Art dieser Welt entspricht, unter der Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich der Lüfte regiert und jetzt noch in den Ungehorsamen wirksam ist." In Epheser 2:2 sehen wir wieder dieses Wort "energeo" übersetzt mit "wirksam". Wir verstehen also, dass Gottes Wort "wirksam ist" in denen (diejenigen antreibt), die glauben, und dass der Teufel "wirksam ist" in denen (diejenigen antreibt), die Gott nicht gehorchen wollen. Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich bin viel zu lange vom Teufel und meinem eigenen Fleisch angetrieben worden. Wenn wir Freiheit von Völlerei erleben möchten, müssen wir unsere Energiequellen austauschen! Stimmst du mir diesbezüglich zu?
Wenn du das nicht bereits umgesetzt hast, musst du es zu einem Teil deine Kampfstrategie machen, Zeit in Gottes Wort zu investieren. Bete darum, dass Gott dir einen unersättlichen Appetit auf sein Wort gibt, dass er dein Herz zum Schmelzen bringt, wenn du in seinem Wort das Kreuz erkennst, und er sein Wort in dir lebendig macht.
Zum Schluss schauen wir uns heute noch einen Schwierigkeit beim Bibelstudium an, auf die wir achten müssen: Wenn wir nicht aufpassen, kann es passieren, dass wir stolz auf unsere Erkenntnis werden (siehe 1. Korinther 8:1), anstatt demütig und liebevoll zu sein.
Das passiert, wenn wir verblendet sind für das Kreuz (siehe 2. Korinther 4:3-4) und das geschriebene Wort vom lebendigen Wort trennen (Johannes 1:1). Wenn wir Gottes Wort auf diese unzusammenhängende Weise studieren, erhalten wir nur Informationen (Lehre, Regeln, Geschichte etc.). Stattdessen benötigen wir Gnade, Weisheit und Liebe, um uns zu verändern. Informationen zu erhalten ist etwas völlig anderes als Veränderung zu erfahren.
Wenn wir Gottes Wort lesen, müssen wir Gott anflehen, uns die Herrlichkeit des Kreuzes zu zeigen, die Wunder der unglaublich guten Botschaft, dass Christus gekreuzigt wurde, und die Kraft seiner Auferstehung. Denn wenn wir diese Dinge übersehen, dann übersehen wir die Hauptsache (1. Korinther 15:1-4), und alles, wozu unser Bibellesen führt, ist Aufblähung durch Erkenntnis. Das ist keine Freiheit.
Wir sind davon abhängig, dass der Herr unser Herz für das Evangelium öffnet, damit wir darauf reagieren können. "Und eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; und der Herr tat ihr das Herz auf, sodass sie aufmerksam achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.“ (Apostelgeschichte 16:14)
Um die heutige Lektion zusammenzufassen: In Gottes Wort zu lesen und das Kreuz darin zu sehen, schneidet in unsere Herzen und demütigt uns, löst große Freude in uns aus und trennt uns gleichzeitig langsam von Sünde. Dies ist ein Gradmesser für dein Studium von Gottes Wort: Sehe ich das Kreuz und werde ich gedemütigt an dem Ort, an dem mein Retter für mich starb? Erfüllt es mich gleichzeitig mit großer Freude zu wissen, dass er meinen Preis bezahlt hat und meinen Tod gestorben ist? Und beginnt dies mich freizumachen und mich in Christi Ebenbild zu verändern?
Machen wir das zu unserem Gebet: "Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deinem Gesetz!" (Psalm 119:18)