Wir behaupten nicht, dass Gläubige sündlos sind, sondern dass unsere Identität nicht an der Sünde festgemacht ist. Paulus erkannte, dass er das Böse weiterhin tut, obwohl er Gutes tun möchte. Aber dann macht er eine erstaunliche Aussage: "So vollbringe nicht mehr ich es!“ Wow! Also, wer vollbringt es dann, Paulus?! "Die Sünde, die in mir lebt."
Und das ist der Zustand aller Gläubigen. Wir haben stets "Sünde, die in uns lebt". Das ist das, was man das Fleisch nennt; der Teil von uns, der noch nicht erlöst ist. Wir alle besitzen es.
Und doch ist es so wichtig, unser wahres Ich von unserer Sünde zu trennen. Unsere wahre Identität ist jene, die von Christus erlöst wurde, jene, die Gottes eigener Natur teilhaftig geworden ist, jene, die Gerechtigkeit liebt und für sie lebt. Das sind wir! Das ist unsere Identität. Wenn Paulus gesündigt hat, sagte er, "es bin nicht mehr ich, der es vollbringt.“
Natürlich können wir diesen Gedanken überstrapazieren. Wenn man einen Bußgeld für zu schnelles Fahren zahlen muss, würde es in keiner Weise funktionieren, den Behörden gegenüber zu behaupten, "Das war nicht ich". Das ist eindeutig ein Missbrauch dieser Wahrheit. Ebenso, wenn wir sündigen, sollen wir die Sünde vor Gott bekennen. Wir müssen uns auf die Seite Gottes und seiner Wahrheit stellen und unsere Sünde bekennen; anerkennen, dass wir gesündigt haben und durch Gottes Gnade in echter Trauer und Zerrissenheit um Vergebung bitten. Auf diese Weise stellen wir uns auf die Seite Gottes und wenden uns von unserer Sünde ab.
Die richtige Art und Weise, wie wir Römer 7:17-18 anwenden, ist folgende: Wenn wir stolpern und fallen (was immer zu Verwirrung und Sklaverei führt), erkennen wir an, dass es nicht unser "neuer Mensch" ist, unsere wahre Natur, sondern unser schwaches und strauchelndes Fleisch. Mit anderen Worten: Definiere dich nicht über deine Sünde, sondern finde viel mehr deine Identität in Christus. Wie ich es in der vorherigen Lektion gesagt habe, lehrt uns die Welt das Gegenteil von Gottes Wort. Sie lehrt uns, unsere Identität in unserer Versuchung und in unserer Sünde zu finden. Das führt zu nichts, außer dass es uns in Gefangenschaft unserer Sünde hält, da wir glauben, dass diese uns ausmacht und definiert wer wir sind.
Gewöhne dir an, folgendes zu sagen, wenn du stolperst: "So bin ich nicht! Es ist die Sünde, die in mir lebt." Halte dir deine Identität klar vor Augen! Du bist jemand, der Heiligkeit und Gerechtigkeit liebt, der liebt, was gut und richtig und wahr ist. Doch dein neues Ich hat stets Fleisch an sich, das nicht erlöst ist und dich zum Stolpern bringen kann.
Frage 5. Warum glaubst du, ist es so wichtig, unsere Identität nicht in unserer Sünde zu suchen? Teile deine Gedanken:
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Lass uns Paulus’ Schlussfolgerung zu dieser ganzen Angelegenheit anschauen:
"Ich stelle also folgende Gesetzmäßigkeit bei mir fest: So sehr ich das Richtige tun will - was bei mir zustande kommt, ist das Böse. Zwar stimme ich meiner innersten Überzeugung nach dem Gesetz Gottes mit Freude zu, doch in meinem Handeln sehe ich ein anderes Gesetz am Werk. Es steht im Kampf mit dem Gesetz, dem ich innerlich zustimme, und macht mich zu seinem Gefangenen. Darum stehe ich nun unter dem Gesetz der Sünde, und mein Handeln wird von diesem Gesetz bestimmt. Ich unglückseliger Mensch! Mein ganzes Dasein ist dem Tod verfallen. Wird mich denn niemand aus diesem elenden Zustand befreien? Doch! Und dafür danke ich Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn." (Römer 7:21-25 (NGÜ)) Frage 6. Was ist die Lösung für diesen "innerlichen Kampf"?