Wir müssen uns daran erinnern, dass Gott seinen Geist am Kreuz schenkt, so wie Wasser aus dem geschlagenen Felsen strömte (2. Mose 17:1-7). Wir bekommen den Geist nicht, indem wir versuchen, das Gesetz zu befolgen, sondern indem wir auf das Kreuz sehen und an seine Botschaft glauben. Paulus stellt den Galatern folgende rhetorische Frage:
„Das allein will ich von euch erfahren: Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Verkündigung vom Glauben?“ (Galater 3:2)
Offensichtlich wird der Heilige Geist denen geschenkt, die das Evangelium hören und daran glauben, denen, die es annehmen und sich am Kreuz reinigen! Und der Geist Gottes befähigt alle Gläubigen, ständig auf das Kreuz zu schauen, es neu zu glauben, so dass es unsere Herzen beeinflusst und unsere Lebensweise, verändert. Wenn wir im Geist wandeln, befriedigen wir nicht die Begierden unseres Fleisches. Der Schlüssel ist also, uns täglich am Kreuz zu reinigen, sodass wir täglich die Kraft des Heiligen Geistes erfahren und täglich kraftvoll gegen unser Fleisch kämpfen können.
Aufgrund des Kreuzes gibt es Hoffnung für jeden Menschen, egal welche Vergangenheit er mitbringt, oder was er in seinem sündigen Fleisch getan hat. Jeder einzelne Mensch, der das Kreuz sieht und die Botschaft glaubt, empfängt den Geist und kann ein anderes Leben führen. Ohne Ausnahme.
Schaue mit mir bitte die folgende Passage an:
„Denn jeder von uns soll seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung. Denn auch Christus hatte nicht an sich selbst Gefallen, sondern wie geschrieben steht: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Denn alles, was zuvor geschrieben worden ist, wurde zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und den Trost der Schriften Hoffnung fassen. Der Gott des Ausharrens und des Trostes aber gebe euch, untereinander eines Sinnes zu sein, Christus Jesus gemäß“ (Römer 15:2-5).
Frage 4. Worauf spielt Paulus in Römer 15:3 an?
In Römer 15:3 zitiert Paulus Psalm 69:10, in dem David seine Erfahrung vor Gott beschreibt. Aber Paulus nahm diesen Vers und rannte damit zum Kreuz, indem er Jesus genau diese Worte in den Mund legte. Er will aufzeigen, dass Jesus nicht sich selbst gefiel, sondern „anderen“ - wie dir und mir - indem er Schmähungen, Vorwürfe und Verfolgung am Kreuz auf sich nahm.
Paulus sagt, dass diese Worte in Psalm 69:10 Jesus gehören: „Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen.“ Beachte, wann diese „Schmähungen” erfolgten:
„Da nahmen die Kriegsknechte des Statthalters Jesus in das Prätorium und versammelten die ganze Schar um ihn. Und sie zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel um und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt, gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand und beugten vor ihm die Knie, verspotteten ihn und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! Dann spuckten sie ihn an und nahmen das Rohr und schlugen ihn auf das Haupt. Und nachdem sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und legten ihm seine Kleider an. Und sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen.“ (Matthäus 27:27-31)
Jesus nahm sämtliche Schmähungen von Menschen auf sich, die gegen den allmächtigen Gott gerichtet waren. Jesus nahm diese Beschimpfungen, den ganzen Spott und Affront auf sich, weil er nicht sich „selbst gefallen“ wollte (Römer 15:3), sondern seinem „Nächsten“, also uns! Er ging ans Kreuz und nahm die Misshandlungen auf sich, weil er dich liebt und dir „zum Guten gefallen wollte“, zu deiner „Erbauung“(Römer 15:2) und dir ewiges Leben zu geben.
Halte einen Moment inne und denke über diese Liebe Jesu nach! Er wurde verspottet, geschlagen, bespuckt, verflucht, verbal und körperlich misshandelt, nur aufgrund seiner starken Liebe zu dir. Er litt und stöhnte unter der Last deiner Sünde während seines unfairen Prozesses, in dessen Verlauf er durchwegs Spott und Misshandlung erfuhr, nur weil Jesus dich für sich haben will! Er wurde niedergeschlagen, damit du aufgerichtet werden kannst. Er wurde verspottet und verflucht, ausgelacht, verachtet und verhöhnt, nur weil er dich über alles liebt. Er wollte dir und nicht sich selbst gefallen - und dich mit dem ewigen Leben segnen.
Paulus benutzt dieses Evangelium als Beispiel dafür, wie „jeder von uns seinem Nächsten gefallen soll, zum Guten, zur Erbauung“ (Römer 15:2). Paulus begründet seine Aussage anhand der Bibel, die uns im herrlichen Evangelium von Jesus Christus Hoffnung schenkt.
So sind in der Bibel, die vor sehr langer Zeit verfasst wurde, immer wieder Hinweise auf Jesus und das Evangelium zu finden. Damit wir sehen können, wie Jesus am Kreuz erhöht, ins Grab gelegt und dann am dritten Tag von den Toten auferweckt wurde. Auch, dass wir dieser Botschaft Glauben schenken, sie für wahr halten, uns in ihr reinigen und alle Segnungen derer empfangen, die jetzt sein erkauftes Eigentum sind und zu Jesus gehören. Auf dass wir gerettet, befreit und in unserem Glauben gegründet und gefestigt werden.