Die Situation in Korinth war ernst; dieser Mann stellte seine Unmoral offen zur Schau. Vielleicht fühlt sich eure Ehe genauso problematisch an wie diese Situation in Korinth. Aber wenn dem so ist, sei ermutigt, es besteht Hoffnung. Gott hatte einen Plan für die Gesundung dieses Mannes.
Paulus forderte die Gläubigen in Korinth auf, sich im Namen Jesu und in der Kraft Christi zu versammeln und den Mann Satan auszuliefern, indem sie den Mann aus der Gemeinde ausschließen. Im Wesentlichen ist dies Schritt 3 aus Matthäus 18, den wir in einer früheren Lektion behandelt haben; aufgrund der offenen Sittenlosigkeit beschleunigte sich der Prozess rasant.
Frage 6. Welchen Zweck hatte es gemäß 1. Korinther 5:5, den Mann Satan auszuliefern?
Achte auf das, was Paulus nicht gesagt hat. Paulus sagte nicht: „Liefert den Mann Satan aus, damit er bekommt, was er verdient”. Paulus' Ziel war auf das Evangelium ausgerichtet: die Errettung dieses Mannes. Die „Auslieferung” geschah, damit Jesus den Geist des Mannes retten konnte.
Ein auf das Evangelium ausgerichteter seelsorgerlicher Rat ist aufbauend, nicht strafend. Das Ziel einer Evangeliums-orientierten Beratung ist es, dass der sündige Mensch sein Bedürfnis nach Jesus erkennt und vor Ort in den Kreis von Gläubigen zurückkehrt, die vom Herrn Jesus gewaschen und gereinigt wurden.
Lesen wir nun die Schlussfolgerung zu dieser Angelegenheit und den zusätzlichen Rat von Paulus an die Gemeinde in Korinth in 2. Korinther 2:5-11 (NGÜ):
„Der, dessen Verhalten so viel Schmerz verursacht hat, hat nicht so sehr mir weh getan als vielmehr euch allen (wenn auch – um nicht zu viel zu sagen – nicht allen im gleichen Ausmaß). Trotzdem ist die Strafe schwer genug, die die große Mehrheit von euch über den Betreffenden verhängt hat. Lasst es dabei bewenden! Vergebt ihm jetzt vielmehr und macht ihm wieder Mut. Sonst könnten Schmerz und Trauer ihn am Ende noch völlig überwältigen. Ich bitte euch also eindringlich, ihm ganz bewusst wieder eure Liebe zu erweisen. Es gab nämlich noch einen Grund, warum ich euch geschrieben habe: Ich wollte herausfinden, ob ihr euch bewähren und in allen Belangen gehorsam sein würdet. Wenn ihr dem Betreffenden jetzt also vergebt, vergebe auch ich ihm. Ja, ich für meine Person kann sagen: Weil ich mich Christus gegenüber verantwortlich weiß, habe ich ihm um euretwillen bereits vergeben – soweit von meiner Seite überhaupt etwas zu vergeben war. Denn wir wollen dem Satan nicht in die Falle gehen. Schließlich wissen wir genau, was seine Absichten sind!”
Diese Situation in Korinth bereitete Paulus und dem Kreis der Gläubigen in Korinth viel Kummer. Aber aus dem zusätzlichen Rat von Paulus (zu vergeben, zu lieben und die Gemeinschaft wiederherzustellen) geht hervor, dass der sittenlose Mann Buße tat und den Wunsch äußerte, in den Leib Christi zurückzukehren. Und genau darum geht es in einem auf das Evangelium ausgerichteten seelsorgerlichen Rat: Vergebung, Liebe und Wiederherstellung durch Jesus.
Eine auf das Evangelium ausgerichtete Seelsorge ist eine Beratung, in deren Mittelpunkt die Botschaft der Wiederherstellung durch den Sühnetod Jesu Christi steht. Eine solche weist uns immer wieder auf das von Jesus vergossene Blut hin, um uns zu erlösen, auf den Tod Jesu, um uns zu vergeben, und auf die Auferstehung Jesu, um uns ein neues Herz und Leben zu schenken. Sie führt eine gläubige Person (ein gläubiges Paar) zum Kreuz und zum leeren Grab Jesu, damit sie die Auswirkungen dieser guten Nachricht verstehen und den Nutzen für ihr Leben und ihre Ehe erfahren können.
Frage 7. Beschäftigen dich Gedanken oder Fragen in Bezug auf Seelsorge, die auf das Evangelium ausgerichtet ist? Bitte schildere sie uns.
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