Willkommen zurück zum Ehekurs. Wir hoffen, dass euch die gestrige Lektion ermutigt hat. Heute beschäftigen wir uns weiter mit der Geschichte von Adam und Eva und betrachten das Werk Christi in der Schöpfung. Wir werden sehen, dass die Schöpfungsgeschichte von Adam und Eva ein Bild für Jesus und die Gemeinde ist. Diese Geschichte der mächtigen eheliche Einheit zwischen “einem Mann und seiner Frau" veranschaulicht die noch mächtigere geistliche Einheit von "Christus mit der Gemeinde”. Wir wollen sie gemeinsam lesen:
"(21) Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. (22) Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm." (1. Mose 2:21-22)
Adam wurde vor dem Sündenfall in seinem perfekten Zustand von Gott in einen tiefen Schlaf versetzt und für den ersten chirurgischen Eingriff vorbereitet. Gott machte einen Schnitt in (bzw. durchbohrte) Adams Seite, entnahm ihm eine Rippe und schloss seine Wunde, damit ein neues Geschöpf entstehen konnte. Nämlich Eva, Adams Braut, der ebenfalls das Leben geschenkt wurde. Als Adam aus seinem tiefen Schlaf erwachte, stellte Gott die aus Adams eigenem Fleisch und Blut geschaffene Frau ihrem Bräutigam vor, und sie wurden Mann und Frau.
Diese erste Ehe ist eine Veranschaulichung des Evangeliums, welches die “entscheidenden Punkte” beinhaltet (1. Korinther 15:3-4 (NeÜ)). Bevor wir das Evangelium in der Schöpfungsgeschichte betrachten, wollen wir zunächst einen Blick auf den folgenden Bibelabschnitt werfen, um zu sehen, was das Evangelium eigentlich beinhaltet, was davon die “entscheidenden Punkte” und die "Kraft" für eure Ehe sind:
“(3) Zu dieser Botschaft, die ich so an euch weitergegeben habe, wie ich selbst sie empfing, gehören folgende entscheidenden Punkte: Christus ist – in Übereinstimmung mit den Aussagen der Schrift – für unsere Sünden gestorben. (4) Er wurde begraben, und drei Tage danach hat Gott ihn von den Toten auferweckt – auch das in Übereinstimmung mit der Schrift.” (1. Korinther 15:3-4 (NGÜ))
Das Evangelium beinhaltet die entscheidenden Punkte, weil wir dort die Vergebung unserer Sünden finden und die Gnade erhalten, anderen zu vergeben. Wir sehen, dass Jesus am Kreuz für unsere Sünden und für die unseres Ehepartners gestorben ist. Wenn wir das Kreuz betrachten, an dem Jesus gestorben ist, sehen wir die Nägel in seinen Händen und Füßen, das Blut, das aus seiner durchbohrten Seite fließt. Im Glauben vertrauen wir, dass seine Wunden für uns sind, um unsere Beziehungen - zwischen Gott und Mensch und zwischen Ehemann und Ehefrau - wiederherzustellen. Dieses Evangelium ist die "Kraft Gottes", die uns vor dem Zorn Gottes rettet, und die Kraft Gottes, die uns in Jesu Bild verwandelt. (Römer 1:16; 2. Korinther 3:18).
Nachdem wir nun einen genaueren Blick auf das Evangelium geworfen haben, wollen wir es anhand der Schöpfungsgeschichte anschaulicher betrachten. Wir werden sehen, warum Adam ein Typus für Jesus ist, der Eine, der kommen sollte, um die Welt vom Fluch der Sünde und des Todes zu erlösen. Das heißt, Jesus würde kommen, um wiederherzustellen, was durch die Sünde Adams und Evas verloren gegangen war. Jesus würde als der "zweite Adam" kommen und durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten die Sünde, die der erste Adam in die Welt gebracht hatte, wiederherstellen und wiedergutmachen.
“Denn wenn infolge des Sündenfalls des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wieviel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!” (Römer 5:17)
Beachtet den folgenden Bibelabschnitt über Adam und Jesus und wie eine einzige Verfehlung zur Verurteilung und zum Tod für alle führte, wie aber eine einzige gerechte Tat (Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten) das Leben brachte und alle, die an ihn glauben, gerecht machte:
“(18) Also: Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt. (19) Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.” (Römer 5:18-19)
Adam war also ein Bild für Jesus, das vollkommene Lamm Gottes, das in einen tieferen Schlaf als Adam versetzt wurde (den Schlaf des Todes) und für den letzten chirurgischen Eingriff am Kreuz ausgestreckt wurde. Gott hat Jesus nicht einfach eine Rippe entnommen, sondern sein ganzer Körper war dafür vorbereitet, am Kreuz sein Blut zu vergießen. Er wurde verwundet, festgenagelt, durchbohrt und ans Kreuz gehängt, damit eine neue Schöpfung geschaffen und allen Menschen geistliches Leben gegeben werden konnte. Als Jesus am dritten Tag aus seinem tiefen Todesschlaf auferstand, wurde seine Braut (die Gemeinde) aus seinem eigenen Fleisch und Blut geschaffen. Und weil Jesus lebt und nie wieder sterben kann, haben wir jetzt sein ewiges Leben, das in und durch uns lebt.